Unterwegs mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Öffentlichen Verkehrsunternehmen ist es ein Anliegen, dass Menschen mit Demenz barrierefrei unterwegs sein können. Als Mitarbeitende in einem Verkehrsbetrieb kommen Sie vielleicht in die Situation, Menschen mit Demenz oder ihre Angehörigen zu beraten.
Die Wiener Linien sind der größte öffentliche Verkehrsanbieter in Wien. Sie verfügen über verschiedene Angebote, die Menschen mit Demenz unterstützen sollen. So gibt es eine generelle Mobilitätsberatung, allgemeine Tipps für Seniorinnen und Senioren in öffentlichen Verkehrsmitteln, einen Folder für barrierefreies Unterwegssein oder aktuelle Infos im Internet über Aufzugsstörungen. Seit dem Jahr 2017 werden auch laufend neue Service Points geschaffen, die unter anderem Menschen mit Demenz und ihren Begleitpersonen Orientierung geben können. Für die Sicherheit aller Fahrgäste wird über eine eigene Gruppe von Bediensteten, die als „Security“ ausgewiesen sind. Das Erscheinungsbild der Mitarbeitenden hebt sich deutlicher als bisher hervor. Konkrete Anregungen, wie auf spezifische Bedürfnisse von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen noch besser eingegangen werden kann, können auch im sogenannten Fahrgastbeirat formuliert werden.
Darüber hinaus können öffentliche Verkehrsunternehmen mit vielen anderen Maßnahmen das Unterwegssein von Menschen mit Demenz unterstützen. So können sie für ihre Mitarbeitenden zum Beispiel Schulungen im Umgang mit Menschen mit Demenz anbieten.
Wichtig ist auch, dass Mitarbeitende von Verkehrsunternehmen wissen, wie sie in Krisensituationen mit Menschen mit Demenz umgehen können. Dafür braucht es klare Regeln und die Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen, sowie der Führungsebene. Auch persönliche Begleitung könnte als Dienstleistung von öffentlichen Verkehrsunternehmen angeboten werden. Dafür muss jedoch die Frage der Finanzierung geklärt werden.
Weiters können über digitale Medien in den Verkehrsmitteln, wie zum Beispiel den „Infoscreen“ oder den „Trainscreen“, die Mitfahrenden darüber informiert werden, wie die Kommunikation mit Menschen mit Demenz im öffentlichen Raum gelingen kann. Mit Videoclips können Fahrgäste angeregt werden, aufmerksam zu sein und Hilfe anzubieten.
Es wäre sinnvoll, in Zusammenarbeit mit dem Fonds Soziales Wien oder anderen Fördereinrichtungen Angebote zu entwickeln, die das Unterwegssein von Menschen mit Demenz mit öffentlichen Verkehrsmitteln erleichtern. Das können zum Beispiel spezielle Tarifreduktionen für Menschen mit Demenz oder Freifahrten für Begleitpersonen und ähnliches sein. Wichtig ist auf jeden Fall, dass der Zugang zu Ticketautomaten und ihre Bedienung barrierefrei gestaltet sind. Darüber hinaus braucht es Möglichkeiten, Fahrkarten auch weiterhin am Schalter kaufen zu können.
Für Menschen mit Demenz ist wichtig, dass die Reizüberflutung minimiert wird. Das kann zum Beispiel durch geringe Beschallung, weniger Werbeflächen, einfache und übersichtliche Markierungen und eine klare und nicht zu abstrakte Gestaltung von Piktogrammen erreicht werden.