Unterwegssein als soziale Teilhabe
Selbstständig unterwegs sein zu können ist der Schlüssel für das soziale Miteinander und eine selbstbestimmte Lebensführung. Dazu zählen zum Beispiel Einkäufe tätigen, sich mit Freundinnen und Freunden treffen oder einen Ausflug machen. Tritt eine Demenz auf, ziehen sich viele Betroffene und ihre Angehörigen häufig aus dem gesellschaftlichen Leben zurück. Daher ist es wichtig, dass die soziale, bauliche, räumliche und technische Umwelt so gestaltet ist, dass Menschen mit Demenz so gut wie möglich selbstbestimmt unterwegs sein können. Zahlreiche Hindernisse erschweren das Unterwegssein im öffentlichen Raum. Zum Beispiel kann das Fehlen von öffentlichen Toiletten ein Grund sein, warum jemand lieber zu Hause bleibt.
Es gibt in Wien, wie auch in anderen Bundesländern, viele demenzfreundliche Initiativen wie zum Beispiel die „demenzfreundlichen Bezirke“. Diese wollen erreichen, dass Menschen mit Demenz mitten im gesellschaftlichen Alltagsleben ihren selbstverständlichen Platz haben. Dazu bauen sie demenzfreundliche Netzwerke zwischen vielen verschiedenen Einrichtungen im Bezirk wie zum Beispiel Büchereien, Volkshochschulen, Apotheken oder mobilen und stationären Pflegeorganisationen auf. Die österreichische „Demenzstrategie. Gut leben mit Demenz“ hat zum Ziel, dass Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben können. Dafür ist der Abbau von Barrieren notwendig. Das können sowohl umweltbedingte Barrieren sein, als auch die Einstellungen von Menschen. Grundlage dafür ist unter anderem die UN-Behindertenrechtskonvention.
„Ich kann die Gasse hinaufgehen bis zum Hundeplatz mit Begleitung.“ (Frau Klement, 92 Jahre)